News

Die Ölpreise zeigen sich derzeit stabil, obwohl die wirtschaftliche Unsicherheit trotz eines neuen Handelsabkommens zwischen den USA und der EU anhält. Das Abkommen beinhaltet unter anderem einen 15%igen US-Zoll auf die meisten EU-Waren, verhinderte aber einen umfassenden Handelskrieg. Das Versprechen der EU, 250 Milliarden US-Dollar pro Jahr in US-Energieimporte zu investieren, wird von vielen Experten als wirtschaftlich nicht realisierbar angesehen. Die EU importierte 2024 US-Energie im Wert von 76 Milliarden US-Dollar. Noch ist unklar, welche Energieprodukte genau in das Abkommen fallen. Die EU selbst kann ihre Unternehmen nicht zu bestimmten Käufen verpflichten, da die Energieversorgung größtenteils durch private oder teilstaatliche Unternehmen erfolgt. Der Ausbau der US-Infrastruktur wäre notwendig, um das Ziel zu erreichen, erscheint aber in dem vorgesehenen Zeitraum nicht realistisch. Letztlich widerspricht das Importversprechen auch dem langfristigen Ziel der EU, ihren Energiebedarf durch den Ausbau erneuerbarer Energien zu senken. Auf der anderen Seite sind die US-Energieexporte weltweit bereits sehr gefragt sind – etwa durch die neuen Handelsvereinbarungen mit Japan und Südkorea. Dies könnte die Energiepreise in die Höhe treiben und die US-Inlandsversorgung belasten. 

Die Märkte blicken auch gespannt auf die bevorstehende US-Zinsentscheidung, da eine weichere Linie der Federal Reserve erwartet wird. Präsident Trump hat unterdessen Russland eine neue, deutlich verkürzte Frist von 10 bis 12 Tagen gesetzt, um den Krieg in der Ukraine zu beenden – sonst drohen harte Sanktionen, die insbesondere russische Ölexporte treffen würden. Sekundärzölle auf Länder wie Indien und China, die russisches Öl kaufen, könnten folgen und den Ölmarkt erheblich beeinflussen. Der Ölmarkt reagiert bislang zurückhaltend auf Trumps Drohungen, doch die Möglichkeit drastischer Preisschwankungen bleibt bestehen. Die Einführung von Sekundärzöllen könnte Russland erheblich unter Druck setzen – insbesondere, wenn Indien als einer der größten Importeure von russischem Öl seine Einkäufe reduziert. 

Bereich	Schlusskurs 27.07.2025	Schlusskurs 28.07.2025	Startkurs heute 29.07.2025	Veränderung zum Vortag	Tendenz 29.07.2025
Heizölpreis (Euro/100L) 3.000 L. Standardqualität	96,75	96,63	96,71	0,1 %
Rohölsorte Brent (US-Dollar/Barrel)	68,88	69,80	70,08	0,4 %
Wechselkurs (Euro/US-Dollar)	1,1729	1,1637	1,1578	-0,5 %

Zurück zur Übersicht